Wildkamera: Funktionsprinzip, Merkmale, Anwendungsbereiche und worauf Sie achten müssen

Wildkamera: Funktionsprinzip, Merkmale, Anwendungsbereiche und worauf Sie achten müssen

In nachfolgenden Artikel beschreiben wir Ihnen im Detail, wie Wildkameras funktionieren, wie sie angewendet werden, worauf man achten sollte und natürlich, was man mit Wildkameras alles machen kann. 

Wildkameras werden immer beliebter, nicht nur bei Jägern, sondern vor allen Dingen bei Privatpersonen. Sie eignen sich hervorragend für die Beobachtung von Objekten, Gärten, Lagerräumen, Garagen, aber auch im Innenbereich einer Wohnung können sie eingesetzt werden. Auf den folgenden Seiten haben wir für Sie die wichtigsten Informationen rund um die Wildkamera zusammengetragen: wie funktionieren Wildkameras, was sind die wesentlichen Funktionen und Eigenschaften, wofür kann man Wildkameras verwenden und worauf sollten Sie achten.

Die Inhalte:

 

 

Definition Wildkamera
Eine Wildkamera ist eine robuste, wetterfeste, meist batteriebetriebene Kamera zum automatischen Fotografieren von Lebewesen, die im Erfassungsbereich der Kamera auftauchen. Sobald sich ein Lebewesen in den Erfassungsbereich der Wildkamera hineinbewegt oder dort aufhält, aktiviert der Bewegungsmelder der Kamera die Aufnahmefunktion. Die Wildkamera schießt dann ein oder mehrere Bilder (und/oder Videos) und speichert diese auf einer Speicherkarte.
Aufgrund dieses besonderen Funktionsprinzips (die Kamera wird erst dann aktiviert, wenn sich ein Lebewesen in den Erfassungbereich der Fotofalle begibt) können Wildkameras mehrere Wochen oder Monate mit nur einem Batteriesatz betrieben. Deshalb eignen sich Wildkameras besonders zur Anbringung an entfernten oder schwer zugänglichen Stellen ohne externe Stromversorgung.
Üblicherweise verfügt eine Wildkamera über einen Nachtaufnahme-Modus, so dass Aufnahmen auch bei völliger Dunkelheit gemacht werden können. Im Nachtmodus werden die Bilder durch für Lebewesen kaum- oder unsichtbare Infrarot-LEDs ausgeleuchtet und in Schwarz-Weiß aufgenommen. Aufwendigere Kameras können die Bilder auch per Funk an einen Empfänger übertragen (z.B. mittels eingelegter SIM-Karte/Mobilfunk). 

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Abbildung: Das Innenleben einer Wild-Vision Full-HD 5.0 Wildkamera. Im Bild zu sehen sind die für Wildkameras typischen Komponenten: Bewegungssensor, Infrarot-Filter und Infrarot-LEDs zum Ausleuchten in der Nacht. Foto/Grafik: Wildkamera.net 

 

Die Herkunft der Wildkamera
Die Vorläufer der heutigen Wildkameras kommen aus dem Bereich der Tierbeobachtung. Schon in den 1920er Jahren wurde mit Kameras mit Stolperdraht zur Auslösung experimentiert. In den frühen 1990er Jahren wurden als Auslöser druckempfindliche Bodenmatten verwendet, wenig später kamen die ersten Kamerafallen mit Infrarot-Wärmesensoren zum Einsatz. Anfang der 2000er Jahre kamen die ersten Kameras mit PIR-Sensoren („passive infrared“ bzw. „pyroelectric infrared“) zum Einsatz, also einfach ausgedrückt mit Infrarot-Bewegungsmeldern, die auf Bewegung in Verbindung mit Wärme reagieren. Die meisten der heute gebräuchlichen Fotofallen funktionieren noch nach diesem Prinzip, auch wenn die Kameras in puncto Empfindlichkeit, Zuverlässigkeit und Batterielebensdauer stetig weiterentwickelt wurden.
Wie der heute gebräuchliche Name Wildkamera deutlich macht, haben Wildkameras ihren Durchbruch als Produkt für private Nutzer im Bereich der Wildbeobachtung erlebt. Pächter eines Jagdreviers zahlen oft hohe Summen für eine Jagdpacht (…kein Mitleid: die meisten können sich das auch leisten…)
Die Jagdreviere liegen jedoch häufig weit außerhalb auf dem Land. Die Pächter und Jäger kommen also nur selten dorthin, meist am Wochenende. Und sie schaffen es nur gelegentlich, sich stundenlang geduldig auf die Lauer zu legen. Und wenn sie es dann doch einmal tun, passiert meistens rein gar nichts. Oder zumindest nicht dort, wo der Jägersmann gerade ausharrt. Nun möchte der Waidmann aber nur allzu gerne wissen, welche und wie viele Tiere sich in seinem Revier herumtreiben, wann sie das tun und wo er sie mit geladener Flinte anzutreffen könnte. 
So wurde die Idee der Tierbeobachtungskameras aufgegriffen, um daraus ein kleines, geduldiges Helferlein zu entwickeln, das man bequem im Wald alleine zurücklassen kann, das 24 Stunden am Tag und in der Nacht die künstlichen Augen offen hält, um zu dokumentieren, was so alles durch den Forst streift. Die kommerzielle, massentaugliche Wildkamera war geboren. Manchmal wird sie auch als „Fotofalle“ oder „Kamerafalle“ bezeichnet. In angloamerikanischen Ländern heißt sie ganz anders, tut aber Dasselbe: die trailcamera, hunting camera, game camera oder auch deer camera.

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Das Funktionsprinzip einer Wildkamera
Als die Wildkamera das Licht der Welt erblickte, ahnte sie schon, dass sie oft Tage, Wochen oder gar Monate einsam im tiefen Wald bei Wind und Wetter auf der Lauer liegen würde, um genau den Moment festzuhalten, wenn der kapitale Achtzehn-Ender zum betörenden Liebesspiel ansetzt. Das setzt eine Menge Geduld voraus, vor allen Dingen aber einen sehr intelligenten, sparsamen Umgang mit der notwendigen Energie, die üblicherweise aus Batterien geliefert wird (gemeint ist nicht das betörende Liebesspiel, sondern das „Auf-der-Lauer-Liegen“).
Deshalb arbeitet eine Wildkamera mit einem sehr energiesparenden Prinzip: die Kamera selbst "schläft" die meiste Zeit. Nur der Bewegungssensor wird durch die Batterien dauerhaft im Überwachungsmodus gehalten. Erst dann, wenn der Bewegungsmelder eine Aktivität erkennt, sich ein Lebewesen in den Erfassungsbereich der Wildkamera hineinbewegt, wird die Aufnahmeeinheit „aufgeweckt“ und aktiviert. Nun erst erfolgt die Aufnahme und die Bilder werden auf die eingebaute Speicherkarte geschrieben. Danach, wenn der Bewegungsmelder keine weitere Aktivität mehr meldet, legt sich die Kameraeinheit wieder schlafen, während der Bewegungsmelder auf das nächste Ereignis wartet. Nur auf diese Weise ist es möglich, dass eine Wildkamera mehrere Wochen oder gar Monate mit einem einzigen Batteriesatz auskommt, denn moderne Infrarotsensoren benötigen extrem wenig Energie.

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Der Bewegungsmelder einer Wildkamera
Eine der Besonderheiten einer Wildkamera ist, dass sie nur dann auslöst, wenn ein Lebewesen erkannt wurde. Anders als klassische Überwachungskameras, die "allways on" sind, also dauernd Bilder an eine Kontrollstation übermitteln, wird die Aufnahmeeinheit der Wildkamera erst dann aktiviert, wenn sich tatsächlich auch etwas vor der Linse regt. Das Entdecken von Lebewesen ist die Aufgabe des eingebauten Bewegungsmelders. Aber wie genau funktioniert das mit dem Bewegungsmelder? Wie erkennt der Bewegungsmelder Menschen oder Tiere? Um das zu verstehen, muss man sich ein wenig mit der Funktionsweise sog. "PIR"-Sensoren (passiver Infrarot Sensor) beschäftigen, umgangssprachlich besser bekannt als "Bewegungsmelder".

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Abbildung: Der passive Infrarot Sensor -PIR- (umgangssprachlich "Bewegungsmelder") einer Wild-Vision Full-HD 5.0. Der leistungsfähige Winzling hat einen Durchmesser von nur 8 mm, das Sensorfeld in der Mitte misst gerade mal 4 x 3 mm. Der Sensor reagiert auf infrarote Strahlung (Wärmestrahlung) in Verbindung mit Bewegung und aktiviert die Aufnahmeeinheit einer Wildkamera, sobald sich ein Lebewesen in den Erfassungsbereich des Sensors hineinbewegt. Foto: Wildkamera.net

 

Alle Objekte und Lebewesen strahlen Wärme ab. Sehen können wir diese Wärme jedoch nicht. Denn Wärme strahlt in einem Wellenbereich, der für das menschliche Auge nicht sichtbar ist. Ihr kennt sicher alle die Aufnahmen von Häusern, die mit Wärmebildkameras gemacht werden. Hier wird Wärmestrahlung im Bild sichtbar gemacht, die man mit dem bloßen Auge nicht wahrnehmen kann.
Licht ist elektromagnetische Strahlung in Form von sichtbaren Wellen. Die längsten elektromagnetischen Wellen, die wir Menschen mit bloßen Augen noch wahrnehmen können, sehen wir als Farbe Rot. Längere Wellen, also die Wellen unterhalb von Rot -infrarot- können wir nicht mehr sehen. Technische Sensoren wie der PIR-Bewegungsmelder können diese Strahlung jedoch erfassen.

Der Infrarot-Sensor einer Wildkamera ist auf einen bestimmten Erfassungsbereich ausgerichtet (der in etwa dem Blickfeld der Kameralinse entspricht). In diesem Bereich erfasst der Sensor Objekte, die wärmer sind als der Rest des Erfassungsbereichs. Wärme kann jedoch auch statisch sein. Die Sonne kann beispielsweise eine Hauswand aufwärmen. Dann würde die Kamera dauernd auslösen, weil die Wand wärmer ist, als ihre Umgebung. Um dies zu vermeiden, muss für die Auslösung der Fotofalle zwingend noch eine weitere Bedingung erfüllt sein: das erkannte Objekt muss sich auch bewegen. 
Erst wenn diese beiden Bedingungen -Wärme plus Bewegung- erfüllt sind, wird ein elektrischer Impuls erzeugt und die Fotofalle scharf geschaltet. Deshalb eignen sich Infrarot-Sensoren optimal für die Erfassung von Säugetieren und Vögeln (früher sagte man "Warmblüter" dazu, heute heißt das "endotherme Lebewesen"; eine besondere Untergattung der endothermen Lebewesen ist übrigens der in Europa weit verbreitete und sich schnell vermehrende "gemeine Langfinger"., lat. "digitus longus improbus").


Der Trick mit der Streuscheibe
Der Infrarot-Sensor nimmt die Wärmestrahlung wahr. Wie aber kann er erkennen, ob sich Wärmequellen bewegen? Dazu wendet der Sensor einen einfachen, aber wirkungsvollen Trick an: der Erfassungsbereich des Sensors wird durch eine kleine Streuscheibe mit zahlreichen eingeprägten Sammel-Linsen in viele kleine Sektoren unterteilt. Die Zum kleinen Linsenfelder verstärken die gesammelte Strahlung wie eine Lupe, bevor sie auf der Oberfläche des Sensors auftrifft. Zum anderen, und das ist der Trick, mit dem der Sensor Bewegungen registrieren kann, "hüpft" die erfasste Wärmestrahlung eines sich bewegenden Lebewesens von dem einen kleinen Linsenfeld zum nächsten. Beim Übergang von einem Linsenfeld in das nächste kommt es kurzfristig zu einer kurzen Unterbrechung der registrierten Wärmestrahlung, bevor die Wärmequelle erneut vom Sensor wahrgenommen wird. Das interpretiert der Infrarot-Sensor als Bewegung und reagiert darauf mit einem elektrischen Impuls. Dieser setzt die Wildkamera in Betrieb und betätigt den Auslöser.

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Abbildung: Sieht aus wie das Auge eines Insekts, ist aber die Streuscheibe einer Wildvision 5.0 Full HD Wildkamera. Man kann die vielen kleinen, lupenartigen Linsenfelder gut erkennen, die die infrarote Strahlung bündeln und auf den Infrarotsensor weiterleiten. Beim "Überspringen" einer Wärmequelle von einem Linsensegment zum nächsten wird die Erfassung der Strahlung durch den Sensor kurz unterbrochen. Das interpretiert der Sensor als Bewegung und erzeugt einen elektrischen Schaltimpuls. Foto: Wildkamera.net


Experiment 1: Toter Mann spielen

Ihr könnt die Funktion der Streuscheibe selber testen. Montiert die Wildkamera so, dass sie auf einen Stuhl in 2-3 Metern Entfernung ausgerichtet ist. Nun schaltet ihr die Kamera an (Modus: Einzelbild, 5 Fotos, Empfindlichkeit hoch, Zeitschaltuhr "OFF"", Zeitraffer "OFF" und Aufnahmepause "OFF"). Jetzt die OK Taste ca. 2 Sek. drücken, um die Kamera zu aktivieren. Während die blinkende Leuchtdiode anzeigt, dass die Kamera in wenigen Augenblicken "scharf geschaltet" wird, geht ihr zu dem Stuhl und setzt euch darauf. Nun verharrt ihr regungslos für 20 bis 30 Sekunden. Dann hebt ihr mal kurz einen Arm. Danach bleibt ihr wieder etwa eine Minute lang sitzen. Die Wildkamera wird euch nur zweimal registrieren und fotografieren: einmal, wenn ihr den Arm bewegt und das zweite Mal, wenn ihr aufsteht, um die Kamera auszuschalten.
Obwohl ihr euch Erfassungsbereich der Wildkamera befindet, nimmt die Kamera keine Bilder auf. Der Sensor erkennt zwar die Wärmestrahlung, die von eurem Körper ausgeht. Da die Wärmestrahlung jedoch nicht über die Grenzen der Sektoren der Streuscheibe hinweg springt, weil ihr euch nicht bewegt, wird kein elektrischer Impuls im Infrarot-Sensor erzeugt. Die Fotoeinheit der Kamera wird nicht eingeschaltet.

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Der Nachtaufnahme-Modus einer Wildkamera
Nach dem Bewegungssensor wollen wir uns jetzt einer weiteren Besonderheit von Wildkameras zuwenden, nämlich ihrer Fähigkeit, Aufnahmen bei völliger Dunkelheit zu machen. Schon der Bewegungsmelder macht sich die infrarote Strahlung zu Nutze, um Lebewesen zu erfassen. Und das macht der Nachtsicht-Modus einer Wildkamera genauso. 

Erst mal ein bisschen Sendung mit der Maus vorweg:
Also Licht besteht eigentlich aus Wellen, genauer gesagt elektromagnetischen Wellen. Diese elektromagnetischen Wellen gibt es in ganz kurz (XXS) bis sehr lang (XXL). Stellt euch eine Welle als eine unendliche Kette aneinandergereihter, liegender Großbuchstaben "S" vor. Macht nun durch die Mitte dieses "S", das ihr hier seht, einen Strich von oben nach unten, der das "S" genau dreimal berührt. Das ist vereinfacht gesagt die Länge der Welle.
Die kürzesten elektromagnetischen Wellen kommen im Kosmos vor. Auf der Erde besonders kurze elektromagnetische Wellen kennt ihr als radioaktive Strahlung. Deren Welle ist unter 10 Pikometer lang, also kleiner als der milliardste Teil eines Millimeters. Es gibt aber auch bedeutend längere Wellen, z.B. Radiowellen. Die Welle des Radiosenders, den ihr morgens im Auto hört, ist stolze 10 Meter lang, die rauschende Langwelle von Radio Vatikan sogar bis zu 10 km.
Und dann ist da noch das Licht. Licht ist der für das menschliche Auge sichtbare Teil der elektromagnetischen Strahlung. Die Farbe mit den kürzesten Wellen, die wir gerade noch erkennen können ist Violett. Nur zarte 380 nm bis 430 nm misst die Welle (nm = Nanometer, das entspricht 10−9  Meter). Wenn ihr einen Millimeter in 10.000 kleine, gleichlange Teile zersägt, dann ist Violett so lang wie etwa 4 aneinandergereihte kleine Sägeteile.
Am anderen Ende der Farbskala protzt die Farbe Rot. Sie hat den Längsten. Bis zu 780 nm lang wird die rote Welle. Gut, das sind auch gerade mal nur 8 dieser kleinen Sägeteilchen, aber immerhin doppel so lang wie Violett. Alle anderen Farben, die ihr seht, also Blau, Grün, Gelb und Orange liegen irgendwo dazwischen. 
Alle elektromagnetischen Wellen, die kürzer sind als violettes Licht, können wir Menschen nicht sehen. Und alles, was länger als rotes Licht ist, auch nicht.
Und warum dieser minutenlange Vortrag? Was kommt wohl direkt nach Rot, Herr Jauch? Richtig: Infrarot! Besser gesagt infrarote Strahlung oder Wärmestrahlung. Und die genau kann der Fotosensor der Wildkamera noch erkennen. Zwar nicht den kompletten Bereich der Infrarotstrahlung, aber den des sogenannten "nahen" Infrarots, also der Bereich, der sich nach dem sichtbaren Teil des Lichts anschließt. Und morgen schreiben wir hierüber einen Test.
Und noch ein bisschen Partywissen gratis dazu: nicht alle Tiere nehmen das gleiche Lichtspektrum wahr. Bienen sehen nicht mal Rot. Dafür können Sie aber den ultravioletten Bereich noch sehen. Ihre Welt ist kunterbunt ohne rot. Schlangen hingegen haben ein besonderes Organ, mit dem sie infrarote Wärmestrahlung erkennen und so in völliger Dunkelheit warme Nagetiere aufspüren können (man könnte sagen, dass Schlangen die Erfinder des Infrarot-Sensors sind). Schmetterlinge übrigens auch. So finden Sie immer das wärmste Plätzchen. Lebewesen, die infrarot sehen können, sind bislang kaum bekannt. Jüngste Forschungen lassen vermuten, dass Afrikanische Smaragdprachtbarsche in der Lage sind, auch noch bei infraroten Licht zu sehen.

Wie aber entstehen nun Nachtaufnahmen mit der Wildkamera? Damit eine Wildkamera infrarotes Licht in der Nacht verwerten kann, sind drei wesentliche technische Elemente erforderlich: der infrarot-sensible Fotosensor, ein abschaltbarer Infrarotfilter und zur Ausleuchtung der Tiere und Spitzbuben infrarote LEDs.

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Der infrarot-sensible Fotosensor der Wildkamera
Hierüber gibt es eigentlich wenig Erstaunliches zu berichten. Die sog. "CMOS"-Bildsensoren von modernen Digitalkameras sind in der Regel alle mehr oder weniger empfindlich für den Bereich des gerade nicht mehr sichtbaren, infraroten Lichts. Nur wurde ihnen diese Fähigkeit wieder genommen, indem ein Infrarot-Sperrfilter vor den Sensor gesetzt wurde. Denn würde  das Tageslicht ungefiltert auf den Fotosensor eurer Digitalkamera treffen, wären alle Aufnahmen falsch belichtet, es käme zu sehr seltsamen Farbspielen (Fehlfarben) und die Bilder wären verfälscht oder unbrauchbar. Wenn ihr eure digitale Kamera in eine Nachtsichtkamera umfunktionieren wollt, dann müsst ihr die Kamera eigentlich nur auseinanderschrauben, den Sperrfilter suchen und diesen entfernen (... nicht wirklich ernst gemeint, aber auch hierzu gibt es tatsächlich Tutorials im Internet).

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Abbildung: Objektiv und dahinter liegender Bildsensor einer Wildvision 5.0 Full HD Wildkamera. Obwohl die Bauteile winzig sind (siehe Vergleich zu einer 1 Cent Münze), erzielen Wildkameras erstaunliche Ergebnisse. Das Objektiv wird im Testlabor eingeschraubt, auf den richtigen Fokus eingestellt und danach fixiert. Die Einheit wird staubdicht versiegelt. Der Fotosensor sieht nicht nur das für Menschen und Lebewesen sichtbare Licht. Er erfasst auch Wellenbereiche, die wir Menschen nicht mehr sehen können. Foto: Wildkamera.net

Allerdings unterscheiden sich die im Markt befindlichen CMOS-Sensoren (das steht fürComplementary Metal-Oxide-Semiconductor) bezüglich der Frage, wie weit sie infrarote Strahlung jenseits des sichtbaren Bereiches tatsächlich noch gut erfassen und verwerten können. In unserer Wild-Vision Full HD Wildkamera verwenden wir einen 1/2 Zoll CMOS-Sensor, der insbesondere im Bereich bis 940 nm Wellenlänge eine extrem gute Verwertung der infraroten Strahlung aufweist. Das hat zum einen den Vorteil, dass die Kamera insbesondere in der Dämmerungsphase die noch reichlich in der Atmosphäre reflektierte, infrarote Strahlung der untergegangenen (bzw. kurz vor dem Aufgang stehenden) Sonne extrem gut zum Ausleuchten der Szenerie verwerten kann. Zum anderen können wir so LEDs mit der größeren Wellenlänge von 940 nm verwenden. Je langwelliger das Licht wird, desto weniger können wir es mit dem bloßen Auge erkennen. Kameras, die LEDs mit der Wellenlänge 850 nm verwenden, sind bei Dunkelheit schnell mit dem bloßen Auge ausgemacht, also alles andere als unsichtbar.

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Abbildung: Der CMOS-Sensor einer Wild-Vision Full HD Wildkamera (korrekt ist eigentlich APS für Active Pixel Sensor, der auf der CMOS-Technik basiert). Bis auf die Beschriftung ist das Bild nicht verfälscht. Je nach Winkel wird das Licht der Fotobeleuchtung so von dem Sensor zurückgespiegelt, dass es in allen bunten Farben erstrahlt. Wir verwenden einen 1/2 Zoll-Sensor, der insbesondere für die Erfassung des Bereich des infraroten Lichts optimiert wurde und in der Lage ist, auch langwellige Strahlung bis 940 nm zu verarbeiten. Im Vergleich dazu dargestellt die Abmessungen des 1/3 Zoll-CMOS-Sensors, wie erbeispielsweise im neuen iPhone 6 eingebaut ist. Foto: Wildkamera.net

 

Damit es auch nachts klappt: der klappbare Infrarot-Filter der Wildkamera
Und damit wären wir auch schon bei einer weiteren Besonderheit der Wildkamera. Damit eine Wildkamera den Wechsel zwischen Tageslichtaufnahmen und Nachtsichtmodus hinbekommt, arbeitet sie mit einem klappbaren Infrarot-Filter. Der Filter wird von der Kamera tagsüber automatisch vor das Objektiv geschoben, um den Fotosensor vor der hohen Intensität der infraroten Strahlung zu schützen, die sich im Tageslicht befindet und die die Aufnahmen unbrauchbar machen würde (es käme zu sog. "Fehlfarben-Bildern").

Bei Dunkelheit wird der Infrarotfilter von der Linse weggeklappt, so dass das infrarote Licht der Black-LEDs ungefiltert auf den Fotosensor der Wildkamera treffen kann. Ob die Kamera den Filter vor- oder zurückklappen muss, d.h. wann es so dunkel ist, dass die Wildkamera in den Nachtsicht-Modus schalten muss, teilt ihr eine kleine Fotozelle mit, die sich in der oberen Reihe zwischen den schwarzen LEDs befindet. Diese Fotodiode misst die Helligkeit in der Umgebung und entscheidet, ob gerade Tag oder Nacht ist.

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Abbildung: Die bewegliche Infrarot-Filterscheibe einer Wildvision 5.0 Full HD. Tagsüber wird er vor die Linse der Wildkamera geklappt, um den Fotosensor der Kamera vor der infraroten Strahlung des Tageslichts zu schützen. Nachts bewegt er sich zur Seite, damit die Kamera die infrarote Strahlung der LEDs verwerten kann. Foto: Wildkamera.net

 

Der kleine, klappbare Infrarot-Filter hat übrigens schon viel Verwirrung bei euch, unseren Kunden gestiftet. „Meine Kamera ist schon beim Auspacken kaputt gewesen“, mussten wir uns tagtäglich anhören, als wir mit dem Verkauf begonnen haben. Schuld daran war der Infrarotfilter. Dieses kleine Ding hat schon so manchen Neukunden einer Wildkamera zur Verzweiflung gebracht: „Da ist etwas lose, da klappert etwas, da hat sich etwas vor die Linse geschoben“, hieß es meist von den Kunden. Recht hatten sie, dennoch: kaputt waren die Kameras nicht. 
Der Filter wird elektromagnetisch bewegt. Ist die Kamera ausgeschaltet, hängt er oft schlapp und müde in der Gegend herum. Dabei kann es vorkommen, dass er sich auf halbem Wege zwischen Tag- und Nachtposition zur Ruhe gelegt hat. Das sieht dann von aussen betrachtet so aus, als würde ein loses Teil vor der Linse herumhängen. Sobald die Kamera jedoch aktiviert wird, wird der Filter elektromagnetisch vor das Objektiv geklappt. Und das führt leider auch gelegentlich zu Irritationen, weil es als leises "Klack-Geräusch" wahrnehmbar ist. Das extrem leise "Klacken" findet übrigens nur einmal beim Übergang vom Tages- in den Nachtmodus statt. Also keine Sorge, die Kamera verrichtet ihre Arbeit mucksmäuschenstill und unbemerkt.

Interessante Bilder bekommt ihr übrigens in der Dämmerungsphase, also kurz vor Sonnenaufgang und kurz nach Sonnenuntergang. Für normale Tageslichtfotos ist es dann schon zu dunkel, so dass die Kamera in den Infrarot-Modus schalten muss. In der Atmosphäre befindet sich aber schon/noch ein sehr hoher Anteil infraroter Strahlung. Die Sonne befindet sich zwar knapp unter dem Horizont, strahlt aber bereits/noch mit großer Kraft die Atmosphäre an. Diese infrarote Strahlung wird reflektiert und "beleuchtet" für eure Augen nicht sichtbar alles in der Umgebung. Deshalb bekommt ihr in der Dämmerungsphase bei der Wild-Vision Full HD Wildkamera fast taghelle schwarz-weiß-Aufnahmen, auf denen wirklich alles perfekt hell erscheint, auch Objekte, die sich weit ausserhalb der Reichweite der Black-LEDs befinden. Ein Beispiel haben wir euch hier unten eingefügt. Das ist übrigens nicht bei allen Wildkameras so. Die Auswertbarkeit der infraroten Strahlung wird maßgeblich durch den verwendeten Fotosensor (siehe weiter oben) definiert.

 

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Abbildung: Vergleich letztes Foto des Tageslicht-Modus mit einem Licht bei Dämmerung, etwa 20 Minuten später aufgenommen. Beide Bilder wurden mit einer einer Wildvision 5.0 Full HD aufgenommen. Das restliche infrarote Licht in der Atmosphäre leuchtet die Szenerie bei Dämmerung für den Menschen nicht sichtbar, für die Wildkamera aber fast taghell aus. Foto: Wildkamera.net

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Infrarot LEDs verschaffen der Wildkamera Erleuchtung
Und damit wären wir auch schon bei der letzten technischen Spielerei, die unserer kleinen Wildkamera das Sehen in der Nacht ermöglicht: den Infrarot LEDs. Wenn kein Tageslicht zum Beleuchten von Hirsch und Taugenichtsen mehr vorhanden ist und auch nicht mehr genügend natürliches infrarotes Licht, dann benötigt die Wildkamera eine alternative Lichtquelle. Und diese sollte am besten unsichtbar sein. Für diese Aufgabe sind bei der Wild-Vision Full HD die Black-LEDs zuständig. Die Bezeichnung Black-LED bezieht sich übrigens nur auf die äußere Farbe, nicht auf das Licht. Diese LEDs (= light emitting diode, auf Deutsch "Leuchtdiode") strahlen kein "schwarzes" Licht ab, wie ihr es aus der Disco kennt. Das Glas der LEDs ist nur schwarz gefärbt, damit die LEDs der Wild-Vision Full HD-Kamera nicht so leicht auffallen. Alternative Anbieter nehmen auch gerne mal die glasweißen LEDs. Die sind aber meistens schon von Weitem leicht auszumachen, weil sie so schön glitzern wie Svarowski-Steinchen, sind daher aber für die Beobachtung von Heim und Haus ungeeignet und werden auch im Wald schnell entdeckt.

Ihr kennt übrigens alle solche infrarot-LEDs von gewöhnlichen Fernbedienungen. Diese funktionieren ebenfalls mit infraroten LEDs. Diese LEDs senden Lichtsignale, wenn ihr die Tasten der Fernbedienung drückt. Ihr selbst könnt diese Lichtsignale nicht sehen, weil sie im infraroten Bereich ausgesendet werden. Das Empfängergerät jedoch, z.B. euer Fernseher, erkennt diese unsichtbaren Signale und wandelt die infraroten Wellen in Steuerungsbefehle um. Mit einer Wildkamera könnt ihr übrigens eure TV-Fernbedienung zum Leuchten bringen, oder Testen, ob die noch strahlt. Denn die Wildkameras macht auch das infrarotes Licht einer Fernbedienung sichtbar.  

Experiment 2: Funktioniert meine Fernbedienung noch?
Ihr könnt das selber mal ausprobieren. Stellt einen Wildkamera in einen dunklen Raum, so dass sie sich in den Nachtmodus schaltet. Nun nehmt ihr eine Fernbedienung und drückt wild darauf herum, während ihr mit der Wildkamera ein Video aufzeichnet.

Video: Wir haben mit einer TV-Fernbedienung vor einer Wildkamera (einer Wildvision 5.0 Full HD) im Nachtmodus herumgefuchtelt. Die Black-LEDs der Wildkamera haben wir vorher abgeklebt, damit der Raum dunkel bleibt und das infrarote Licht der Fernbedienung besser zu sehen ist. Die Wildkamera macht das infrarote Licht eurer Fernbedienung sichtbar. Video: Wildkamera.net

 

Wildkameras verwenden übrigens unterschiedliche LEDs, unterschiedlich im Sinne der ausgesendeten Wellenlänge der Strahlung. Infrarote LEDs werden in dem Wellenspektrum von 840 nm bis 950 nm hergestellt. technisch gesehen ist es leichter und auch billiger, mit LEDs mit einer Wellenlänge von 840 nm zu arbeiten. Der verwendete CMOS-Photosensor der Fotofalle muss nicht so empfindlich sein und auch das Bildmanagement bei 850 nm ist vergleichsweise einfacher.
Wir verwenden jedoch trotzdem ausschließlich infrarote LEDs mit einer Wellenlänge von 940 nm LEDs. Der Grund ist einfach, aber im wahrsten Sinne auch einleuchtend: die 850 nm LEDs sieht man bei Dunkelheit recht auffällig in Form eines dunkelroten Glimmens. Damit fliegt die Tarnung dieser Wildkameras bei Nacht sofort auf.
Die 940 nm LEDs verwenden längere Lichtwellen, die für das menschliche Auge nicht oder wirklich nur noch kaum wahrnehmbar sind. Wenn es stockdunkel ist und ihr wißt, wo sich die Kamera befindet und ihr nahe rangeht, dann könnt ihr selbst bei den 940 nm LEDs noch ein ganz schwaches Glimmen ausmachen. Man muss aber schon sehr genau hinschauen. Wir haben mit unseren Kameras diesbezüglich ausgiebige Tests gemacht. Die Kameras sind nachts nie! entdeckt worden. Erst als wir mit den Testpersonen ein explizites Suchspiel veranstaltet und Ihnen verraten haben, wonach sie suchen sollen, ist es einigen gelungen, die Kameras zu entdecken. Dann standen sie meistens aber schon "Auge in Auge" mit der Wildkamera.
Andere Testpersonen haben die Kameras selbst dann nicht ausgemacht, als sie direkt davor standen.
Übrigens wundert euch nicht, wenn Katzen "zucken", wenn sie die Wildkamera zum ersten Mal bei Nacht sehen. Tiere können zwar auch nicht "infrarot" sehen, Katzen können aber das vorhandene Restlicht verstärken und sehen so auch im Dunkeln noch Dinge, die wir Menschen nicht sehen können.

 

Infraroter Blitz?
Wenn ein Lebewesen in der Nacht von der Wildkamera bemerkt wurde, schaltet sich die Kameraeinheit ein und gleichzeitig beginnen die Black-LEDs zu strahlen. So wird das Objekt mit infrarotem Licht angeleuchtet und kann von der Wildkamera im Schwarz-Weiß-Modus aufgenommen werden. Nachdem die Aufnahme beendet ist, schalten sich die LEDs wieder aus. Insofern ist die Bezeichnung "unsichtbarer Blitz" nicht wirklich korrekt, da die LEDs nicht blitzen, sondern wie Fotolampen die Szene kurz ausleuchten. Das erklärt im Übrigen auch, warum der intensive Einsatz der Kamera in der Nacht so batteriefressend ist, ganz besonders, wenn längere Videos aufgenommen werden. Denn dann sind die 40 LEDs der Wild-Vision Full HD im Dauereinsatz.Wildkamera_Black-LED_1000

Abbildung: Die Black-LEDs einer Wildvision Full HD Wildkamera, hier die untere Reihe mit 21 LEDs. Oben befinden sich weitere 19 LEDs. Bei der Wildvision Full HD können die unteren wahlweise zu- oder abgeschaltet werden. Die Bezeichnung "Black" bezieht sich nur auf das Glas. Tatsächlich handelt es sich aber um infrarot-LEDs, die Wellen in einer Länge von 940 nm (Nanometer) ausstrahlen. Foto: Wildkamera.net

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Wie schnell ist die Wildkamera scharf geschaltet: Trigger-Time
Aufgrund des besonderen Prinzips kommt der Zeit zwischen Erfassung eines Lebewesens und dem anschließenden Aktivieren der Kamera bis zur vollen Funktionsfähigkeit eine besondere Bedeutung zu. Die Zeit, die vom Eintreten des Lebewesens in den Erfassungsbereich bis zum Auslösen des ersten Fotos bei einer Wildkamera vergeht, wird neudeutsch als "trigger-time" bezeichnet.

Schlechtere oder ältere Kameras im Markt benötigen schon mal über zwei Sekunden von der Erfassung eines Lebewesens durch den Infrarotsensor bis zum ersten Auslösen der Kamera. Die Besitzer wundern sich dann über „leere“ Bilder. Das liegt nicht daran, dass die Kamera „falsch“ ausgelöst hat. Sie war einfach zu lahm, das Lebewesen war schon wieder aus dem Blickfeld verschwunden, bevor die Kamera auslösen konnte. Wacht die Kamera nur langsam und träge auf, gibt es leider oft nichts mehr zu sehen.
Eine gute Kamera sollte eine Triggerzeit von unter 1 Sekunde aufweisen.

Stromverbrauch einer Wildkamera
Weiter oben hatten wir das besondere Funktionsprinzip von Wildkameras beschrieben, das die Basis bildet für einen extrem sparsamen Umgang mit der Energie, die i.d.R. von acht kleinen AA-Batterien geliefert wird.

In einer einfachen Standardeinstellung (normale Empfindlichkeit des Sensors, nur Fotos, keine Videos) an Orten mit wenig Bewegung haben wir unsere Kamera schon über 6 Monate mit einem einzigen Batteriesatz betrieben.

Allerdings neigen wir Nutzer einer solchen Kamera gerne dazu, ALLES in bestmöglicher Qualität doppelt und dreifach auf Speicherkarte bannen zu wollen, man weiß ja nie. Das ist ein wenig wie beim Auto: bei konstant 120 km/h auf einer freien Autobahn liegt der Durchschnittsverbrauch erstaunlich niedrig. Aber wer ist tatsächlich so diszipliniert? Ab und zu mal ein beherzter Tritt aufs Gaspedal, Überholmanöver, hartes Bremsen, Licht an, Klimaanlage auf Hochtouren und die Musikboxen am Anschlag. Und Schwupps fällt die Tanknadel wie ein Baum nach einem Kettensägeneinsatz.

Was dem Auto die Vollgasfahrt ist bei der Wildkamera die Nachtaufnahme. Denn  zur Ausleuchtung des Bildes müssen die LEDs eingeschaltet werden. Unsichtbar bedeutet nicht, dass die LEDs auch weniger Strom benötigen. Im Gegenteil: die LEDs einer Wildkamera wollen ordentlich mit Energie gespeist werden, um die notwendige Lichtmenge bereitstellen zu können. Was sich im Fotomodus noch im überschaubaren Zeitrahmen bewegt, wird spätestens bei längeren Videos zum Stromfresser, denn hierfür müssen die LEDs auf Dauerleuchten umschalten.

Diese Faktoren reduzieren die Lebensdauer der Batterien einer Wildkamera deutlich:

  • Anzahl der Aufnahmen
  • viele Nachtaufnahmen (weil hier die Black-LEDs zur Ausleuchtung zugeschaltet werden müssen)
  • Einsatzdauer, ganz besonders längere Videos in der Nacht
  • Aussentemperatur

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Typische Fehlfunktionen von Wildkameras und die Gründe 
Wildkameras lösen aus, wenn der Infrarot-Sensor ein Lebewesen erfasst hat - könnte man meinen. Und dann wundert man sich, dass die Kamera entweder gar nichts aufgenommen oder aber tausende Bilder gemacht hat mit scheinbar nichts drauf.

Die Wildkamera löst trotzt Bewegung nicht aus
Die wohl ärgerlichste Fehlfunktion einer Wildkamera merkt man normalerweise gar nicht: die Kamera löst nicht aus, obwohl sich ein Lebewesen im Erfassungsbereich der Kamera aufhält. Die präzise Auslösung ist eine der wichtigsten Qualitäten, mit der eine Wildkamera überzeugen kann und muss. Um unsere Kameras im Vergleich zu testen und zu optimieren, haben wir uns unzählige Modelle aller möglichen Hersteller im Markt besorgt und diese parallel zueinander in Wäldern und auf einem Testgelände aufgehängt. Erstaunliches ist dabei zu Tage getreten. Manche Kameras verpassen wirklich die spannendsten Momente im Leben. 

Während bei den guten Kameras Meister Lampe fröhlich in die Kamera lacht, ist bei den schwächeren Modellen einfach nichts zu sehen. Die Kamera hat nicht ausgelöst. Wir wissen nicht, warum manche Kameras solche Dinge einfach durch die Lappen gehen, offensichtlich scheint aber das Management der Bewegungserkennung nicht gut austariert zu sein und die verwendeten Komponenten sind nicht optimal aufeinander abgestimmt.
Generell gilt, dass die Bewegungsmelder von Wildkameras Objekte besser identifizieren können, wenn der Unterschied zwischen Umgebungstemperatur und Lebewesen größer ist, also etwa in der kalten Jahreszeit, nachts oder am Morgen. Eine echte Herausforderung für Wildkameras stellen Aufnahmesituationen an heißen Tagen dar, wenn die Umgebungstemperatur und die Temperatur der Lebewesen sich kaum voneinander unterscheiden. Bei guten Wildkameras kann man speziell für solche Anforderungen die Empfindlichkeit der Bewegungserkennung verstellen, im Sommer etwas sensibler, im Winter dafür weniger empfindlich. 

 

Die Wildkamera löst andauernd aus: tausende Bilder aber nichts drauf 
Die häufigste Fehlfunktion, die die Besitzer von Wildkameras schier in den Wahnsinn treibt, ist das ungenierte, tausendfache Auslösen, ohne dass ein einziges Lebewesen auf den Bildern zu erkennen ist. Auch das haben wir bei unseren Tests mit zahlreichen Modellen unterschiedlicher Anbieter erleben dürfen. Es gibt im Markt ein paar berüchtigte Modelle im Markt, die in dieser Beziehung einfach komplett versagen.
Gute Wildkameras verfügen über ein sehr ausgewogenes Zusammenspiel der beteiligten Komponenten und der Software, so dass unsinnige Fehlauslösungen schon von Vorneherein die Ausnahme sind. Trotzdem ist keine einzige Kamera im Markt vor versehentlichem Auslösen gefeit. Wir unterscheiden im Wesentlichen drei Fälle:

  • In seltenen Fällen sind es sehr kleine, gut getarnte Lebewesen, die auf dem Bild nicht oder nur sehr schwer zu entdecken sind, z.B. die kleine Maus irgendwo im Laub. Dann liegt keine Fehlauslösung vor, auch wenn es für den Besitzer der Kamera soo aussieht.
  • Häufigere Ursache von Bildern mit Nichts darauf ist die weiter oben beschriebene Trigger-Time. Die Kamera macht zwar Bilder, das Objekt der Begierde ist aber längst schon wieder aus dem Blickfeld der Fotofalle entkommen. Das kommt z.B. in der freien Natur vor, wenn Vögel durch den Erfassungsbereich des Infrarotsensors fliegen.
  • Die häufigste und nervigste Form von Fehlauslösungen mit hunderten und tausenden von Bildern ohne Lebewesen erklärt sich aus dem besonderen Funktionsprinzip der Kamera - und kann mit ein paar Hinweisen und der entsprechenden Einstellung an der Kamera weitestgehend behoben werden.

Die Kamera erfasst, wie weiter oben beschrieben, Objekte, die wärmer sind als ihre Umgebung. Blöderweise heizen Sonnenstrahlen Pflanzen in der Umgebung manchmal schneller auf als die Umgebung selbst. Wenn Sträucher, Gräser oder auch Äste von Bäumen schon durch die ersten Sonnenstrahlen am Morgen erwärmt wurden und sich dann sanft im Wind hin- und her schwingen, sind für die Wildkamera streng genommen alle Kriterien erfüllt, um mit der Aufnahme zu starten: das Objekt ist wärmer als die Umgebung und es bewegt sich. 
Ein Kollege von uns hat ein ähnliches Phänomen erlebt, obwohl er die Kamera auf eine Hauswand ausgerichtet hatte. Die erwärmte sich zwar in der Morgensonne, aber seinen Aussagen nach hat das Haus sich nicht bewegt. Und trotzdem gab es tausende Fotos. Die Erklärung war einfach wie lustig: der Kollege hatte die Kamera an einem Baum befestigt und zwar nicht an dem massiven Stamm, sondern weiter oben an einem Ast. Und der hat sich sanft und fröhlich im Wind bewegt. Für die Kamera macht das keinen Unterschied: Wärme und Bewegung führen unweigerlich zum Auslösen der Kamera.

Einfache Tipps helfen, das Problem von Fehlauslösungen zu reduzieren:

  • die Kamera selbst muss bewegungslos sein; befestigen Sie die Kamera immer an nicht beweglichen, nicht schwankenden Objekten
  • achten Sie darauf, dass sich nicht unmittelbar im Erfassungsbereich des Infrarotsensors Objekte befinden, die von der Sonne angestrahlt werden und die sich im Wind bewegen können. Kritisch sind immer Sträucher, Halme und Äste in unmittelbarer Nähe, die der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind
  • das gilt im besonderen für Objekte im Erfassungsbereich der Kamera, die bereits am Morgen von der Sonne angestrahlt werden. Am Morgen ist die Umgebungstemperatur i.d.R. noch niedriger und von der Sonne erfasste Sträucher, Halme und Äste erwärmen sich schneller als die Umgebung, ganz besonders, wenn diese größtenteils noch im Schatten liegt.
  • stellen Sie die Empfindlichkeit des Infrarotsensors entsprechend ein. Setzen sie diese herunter, wenn es zu häufigen Fehlauslösungen kommt, und die oben beschriebenen Tipps nicht geholfen haben. 

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Die wichtigsten Leistungsmerkmale und Funktionen einer Wildkamera

Foto, Videos oder beides: der Aufnahmemodus einer Wildkamera
Mit modernen Wildkameras kann man normalerweise Bilder und Videos machen, meistens auch beides zusammen bei einer erkannten Bewegung. Die Wild-Vision Full HD verfügt über drei verschiedene Aufnahmemodi: nur Bilder, nur Videos oder erst Bilder und danach noch ein Video. Die Frage, welchen Modus ihr wählt, hängt im Wesentlichen davon ab, für welchen Zweck ihr die Wildkamera verwenden möchtet.

Für die meisten Einsatzbereiche ist die reine Fotofunktion perfekt geeignet. Sie ist mit Abstand am "pflegeleichtesten", da sie sowohl die Batterien schont als auch sorgsam mit dem Speicherplatz auf der SD-Karte umgeht. Wer also etwas faul ist und die Kamera nur alle paar Wochen kontrollieren möchte, für den ist der reine Fotomodus perfekt. 
Zum anderen können regelmäßige Videosequenzen (insbesondere in der Nacht) die verfügbare Energie der Batterien schneller aufzehren, da die infrarot-LEDs während der gesamten Aufnahmezeit eingeschaltet bleiben müssen, um die Szenerie auszuleuchten. 
Ausserdem belegen Videos deutlich mehr Speicherplatz auf der SD-Karte. Die Fotos, die am Tag mit der Wildkamera gemacht werden, sind knapp 1 MegaByte groß (bei gewählter 5 Megapixel-Auflösung). Die Größe der Nachtaufnahmen liegt deutlich unter 1 MegaByte. D.h. auf die mitgelieferte 4 GB Speicherkarte passen locker 4.000 bis 5.000 Bilder. 
Zum Vergleich: 1 Sekunde HD-Video am Tag benötigt etwa 2 bis 3 Megabyte Speicherplatz, in der Nacht etwas mehr als 1 Megabyte. Ein tagsüber aufgenommenes Video von 10 Sekunden Länge belegt demnach etwas mehr als 20 MegaByte Speicherplatz. Davon passen dann "nur" noch 200 auf die mitgelieferte 4 GigaByte Speicherkarte.

Immer dann, wenn ihr die Kamera zur Objektüberwachung einsetzt, macht der kombinierte Bild- und Videomodus Sinn. In solchen Überwachungsszenarien geht es nicht darum, zu erfahren, wieviele und welche Tiere sich wann in eurem Wald herumtreiben, sondern die Wildkamera sollte genau dann Aufnahmen machen, wenn etwas Unerwartetes geschieht. Unn dann sollte die Kamera am besten soviel verwertbares Material wie möglich aufnehmen und speichern. 
Im Bereich Überwachung von Bereichen, die einbruchsgefährdet sind, haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht mit einer Kombination von 7 Einzelfotos plus anschließenden 15 Sekunden Video. Die Funktion Aufnahmepause bleibt ausgeschaltet (auf "OFF" gestellt). Zwar kann es in dieser Einstellung vorkommen, dass sich jemand nur kurz in den Erfassungsbereich der Kamera begibt und dann das anschließende Video "leer" bleibt. Wenn aber tatsächlich etwas Ärgerliches passiert, habt ihr Täter und Tatausführung gleichermaßen auf Bild wie auf Video festgehalten.

Die reine Videofunktion ist unserer Ansicht nach übrigens eher unbedeutend, egal, ob bei der Tier- oder Objektbeobachtung. 

Anzahl Fotos
Bei den Fotos könnt ihr festlegen, wie viele Fotos die Wildkamera nacheinander machen soll, wenn eine Bewegung erkannt wurde. Die Wild-Vision Full HD erlaubt euch bis zu 7 Bilder je Bewegungserkennung. Diese werden mit einem Abstand von jeweils etwa einer Sekunde nacheinander gemacht. Die Idee dahinter ist, dass ein ungebetener Besucher hoffentlich mindestens einmal schön brav wie beim Passbildautomaten in die Kamera schaut. 
Wir haben bislang die besten Erfahrungen mit mindestens 5 Einzelbildern je erkannter Bewegung gemacht. Ich selber stelle grundsätzlich 7 Bilder ein. Natürlich sind dann einige Bilder unbrauchbar, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ich genau das erwischt habt, wofür ich die Fotofalle installiert habe, ist deutlich größer. 

Fotoauflösung der Wildkamera
Bei den Fotos der Wildkamera könnt ihr auch die Fotoauflösung festlegen. Zur Auswahl stehen 5 MP, 8 MP und 12 MP. Die Wild-Vision Full HD verwendet einen 5 Megapixel Sensor. Die höhere Fotoauflösung wird durch "Interpolation" erreicht. Das ist ein rechnerisches Verfahren, mit dem die Bilder "virtuell" großgestreckt werden, der Sensor bleibt aber ein 5 MP-Sensor. Das ist übrigens bei den meisten Kameras im Markt genauso. Wenn ein Hersteller also mit 12 MP wirbt, dann handelt es sich in der Regel nicht um "echte" 12 Megapixel, sondern um interpolierte. 
Wir empfehlen für die Einstellung der Bildqualität daher immer die 5 MP-Auflösung. Die Qualität ist, wie uns unsere Kunden immer wieder bestätigen, erstaunlich gut. Gleichzeitig ist die geringe Größe der Fotodateien sehr speicherschonend und angenehm für die weitere Verwendung (ein Foto ist etwa 1 MegaByte groß).

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Abbildung: Die Einstellmöglichkeiten der Wild-Vision Full HD Wildkamera ermöglichen eine ebenso einfache wie effiziente Anpassung der Kamera an die jeweiligen Anwendungsszenarien. ((Bild: Firmware Stand Mai 2015). Foto: Wildkamera.net


Videoauflösung der Wildkamera
Die meisten Wildkameras bieten unterschiedliche Videoauflösungen an. Bei der Wild-Vision Full HD könnt ihr zwischen Full HD, HD und VGA wählen. Der VGA-Modus ist zwar sehr speicherschonend, die Qualität ist aber wegen der geringen Bildgröße eher mäßig. Wir empfehlen generell den HD-Aufnahmemodus (HD = High Definition). Dieser stellt den besten Kompromiß aus Qualität und Dateigröße dar.

Videolänge
Bei den Videoeinstellungen könnt ihr auch die Länge der Videos festlegen, die aufgenommen werden. Die mögliche Videolänge beträgt zwischen 5 und 59 Sekunden je Einzelvideo. 
Eure Wildkamera startet mit der Videoaufnahme, sobald der Bewegungsmelder ein Lebewesen erkannt hat. Das Video wird dann genau so lange aufgenommen, wie ihr es der Fotofalle vorher vorgegeben habt, unabhängig davon, ob sich in dieser Zeit noch ein Lebewesen im Blickfeld der Wildkamera befindet oder nicht.
Wenn ihr also beispielsweise 59 Sekunden einstellt und ein Vögelchen durchs Bild fliegt, dürft ihr euch 59 Sekunden lang NICHTS anschauen.  Viel effizienter ist es deshalb, häufiger hintereinander, aber dafür kürzere Videos aufzunehmen. 
Stellt dazu den Menüpunkt "Aufnahmepause" auf "OFF" oder auf nur wenige Sekunden. Diese Einstellung legt fest, wie lange die Kamera nach einer erledigten Aufnahme pausiert, selbst wenn sich in dieser Zeit etwas bewegt (dazu aber weiter unten mehr Informationen).
Wir empfehlen 10, maximal 15 Sekunden Aufnahmedauer. Keine Sorge, auch bei kürzeren Einzelvideos verpasst ihr nichts, spart aber jede Menge Platz auf der Speicherkarte der Wildkamera und die Batterien werden es euch auch danken.
 

Sensor-Empfindlichkeit bei der Wildkamera
Eine interessante Einstellungsmöglichkeit findet ihr im Menüpunkt "Empfindlichkeit". Hier könnt ihr die Empfindlichkeit des passiven Infrarot-Sensors in drei Stufen (hoch, mittel und niedrig) einstellen.
Diese Funktion fehlt leider bei einigen Kamera-Modellen im Markt, ist unserer Ansicht nach aber sehr hilfreich, um ärgerliche Fehlfunktionen soweit wie möglich zu reduzieren. 
Weiter oben haben wir uns sehr detailliert über die Funktionsweise der Bewegungsmelders ausgetobt, deshalb verzichten wir an dieser Stelle auf eine erneute Doktorarbeit und beschränken uns auf das Nötigste. 

Generell gelten folgende Hinweise für die Einstellung der Sensorempfindlichkeit:

  • Größe des Lebewesens: je kleiner, desto höhere Empfindlichkeit; wenn ihr auf Menschenjagd seid, reicht niedrig bis mittel dicke aus; für die kleine Spitzmus in ein paar Metern Entfernung sollte der Sensor der Wildkamera auf hohe Empfindlichkeit gestellt werden.
  • Entfernung des Lebewesens: für die Kamera ist ein Mensch in 20 Metern Entfernung kleiner als wenn er direkt vor dem PIR-Sensor steht. Die Empfindlichkeit solltet ihr also auch danach wählen, wo ihr das "Tier" erwartet.
  • Aussentemperatur: im kalten Winter oder ist der Temperaturunterschied von Tieren zur Umgebung deutlich größer als im Sommer, d.h. der Sensor spricht schneller an. Im Winter reicht daher meistens niedrige oder mittlere Empfindlichkeit für die Wildkamera aus.
  • Wenn eure Wildkamera mit zu vielen Fotos mit Nichts drauf nervt und ihr unsere Hinweise bzgl. der Aufstellung alle beachtet habt, dann reduziert die Empfindlichkeit des PIR-Sensors. Der ist dann etwas gechillter und löst nicht mehr ganz so schnell aus. 

 

Die Zeitschaltuhr
Eine für Wildkameras sehr nützliche Funktion ist die eingebaute Zeitschaltuhr. Diese funktioniert im Prinzip genauso, wie ihr das von Zeitschaltuhren für Stromkreise, Rolladensteuerungen usw. kennt. 
Ihr legt in dem entsprechenden Menüpunkt den Start-Zeitpunkt und den Stopp-Zeitpunkt des gewünschten Zeitfensters in der Form "hh:mm" fest, also beispielsweise Start 07:00 Uhr, Ende 20:00 Uhr. Die Wildkamera ist dann nur in diesem Zeitfenster aktiv. Die restliche Zeit geht sie in einen energiesparenden Standby-Modus und nimmt weder Fotos noch Videos auf; auch der Bewegungsmelder bleibt ausserhalb des definierten Zeitfensters ausgeschaltet.
Die Zeitschaltuhr funktioniert sowohl in Verbindung mit der normalen, PIR-gesteuerten Bewegungsmelder-Funktion als auch im Zeitraffer-Modus (Serienbild-Funktion). Ihr müsst euch aber auch im Klaren sein, dass das bedeutet, dass außerhalb des von euch eingestellten Zeitfensters keine Aufnahmen von der Wildkamera gemacht werden, selbst wenn dann eine Hirschherde durch euren Garten läuft.

Sehr nützlich ist die Zeitschaltuhr, wenn ihr die Wildkamera zur Objektüberwachung einsetzt, beispielsweise auf eurer Terrasse. Tagsüber bleibt die Kamera ausgeschaltet, ab dem späten Nachmittag bis zum frühen Morgen jedoch befindet sich die Fotofalle im Überwachungsmodus.

Die Zeitschaltuhr hat sich auch als sehr nützlich bei sogenannten "Zeitraffer-Aufnahmen" erwiesen (siehe weiter unten), z.B. bei der Beobachtung des Bauforschritts an Baustellen. Statt die komplette Nacht durchzufotografieren, stellt ihr die Zeitschaltuhr auf das Zeitfenster ein, in dem üblicherweise auf der Baustelle gearbeitet wird. Das spart euch später bei der Zusammenstellung des Zeitraffer- Videos enorm viel Zeit beim Aussortieren "bewegungsfreier" Fotos. Ausserdem schont es natürlich auch die Batterien und den verfügbaren Speicherplatz.

 

Zeitraffer
Viele Wildkameras verfügen mittlerweile auch über eine Serienbildfunktion, auch Zeitraffer-Funktion genannt, so auch die Wild-Vision Full HD. In diesem Modus schießt die Kamera in einem bestimmten zeitlichen Abstand ein Bild / mehrere Bilder und zwar unabhängig davon, ob eine Bewegung stattgefunden hat oder nicht. 
Den zeitlichen Abstand zwischen den Aufnahmen könnt ihr selbst festlegen. Bei der Wild-Vision Ful HD wird das Intervall im Format HH:MM:SS einfach mit den Pfeiltasten eingestellt. Der maximale zeitliche Abstand zwischen zwei Aufnahmen beträgt 23 Stunden, 59 Minuten und 59 Sekunden (einzustellen als 23:59.59). Der kürzeste zeitliche Abstand zwischen zwei Aufnahmen liegt bei 5 Sekunden (einzustellen als 00:00:05).
Die Zeitraffer-Funktion ist nützlich für die dauerhafte Beobachtung eines Objektes und die Dokumentation von Veränderung oder Fortschritt. Die Wild-Vision Wildkamera wird von unseren Kunden deshalb auch gerne für die Dokumentation des Baufortschritts bei Neubauten oder anderen Projekten eingesetzt. Die so automatisch alle paar Sekunden gemachten Einzelbilder werden später mit Hilfe einer geeigneten Software zu einem Zeitraffer-Video (Timelapse) zusammengesetzt.  Ein Beispiel für solch ein Video, das mit einer Wildkamera erstellt wurde, haben wir euch hier unten eingefügt. Eine sehr detaillierte Beschreibung, wie ihr selbst mit Hilfe von Wildkameras einfach solche Videos erstellen könnt, findet ihr hier.


Zeitraffer überstimmt Bewegungsmelder
Wichtiger Hinweis: ihr müsst euch im Klaren darüber sein, dass die Zeitrafferfunktion den Bewegungsmelder ausser Kraft setzt. Wenn ihr die Zeitraffer-Funktion eurer Kamera aktiviert habt, dann werden trotz möglicher Bewegung keine zusätzlichen Aufnahmen ausgelöst. Der Zeitraffer funktioniert also nicht in Kombinatiom mit dem PIR-Bewegungssensor. Es gilt entweder Bewegungserkennung oder fest von euch voreingestelltes Aufnahmeintervall.

Kombination Zeitraffer und Zeitintervall
Wie bereits weiter oben erklärt, könnt ihr die Funktion Zeitraffer mit der Funktion Zeitschaltuhr kombinieren. Ihr könnt also ein spezielles Zeitfenster festlegen, innerhalb dessen die Wildkamera dann automatisch Serienbildaufnahmen in dem von euch voreingestellten Zeitintervall tätigt. Das kann sehr nützlich sein, wenn es darum geht,  den Baufortschritt auf einer Baustelle in der Zeit von bspw. 07:00 Uhr morgens bis 18:15 Uhr am Abend zu beobachten. 
Eine weitere nützliche Anwendung für die Kombination dieser beiden Funktionen ist die Langzeitbeobachtung von Pflanzenwachstum oder landschaftllichen Veränderungen. Die Wildkamera wird dann so eingestellt, dass sie Tag für Tag über mehrere Monate etwa zur gleichen Zeit ein paar Aufnahmen einer bestimmten Szenerie macht. Einer unserer Kunden aus Österreich hat auf diese Weise über Monate hinweg die Schneehöhe in seinem Garten verfolgt.


Zeitraffer und Anzahl Bilder
Wichtiger Hinweis: Wichtiger Tipp: falls es nicht wirklich explizit von euch so gewünscht ist, und ihr die Zeitraffer-Funktion nutzen wollt, um aus den Bildern später ein Video zu erstellen, stellt bei Zeitrafferaufnahmen die Anzahl der Fotos bitte unbedingt auf "1". Sonst schießt die Wildkamera jedesmal je Intervall mehrere mehr oder weniger gleiche Bilder und ihr müsst später dann mühsam die Duplikate von Hand löschen. Die Zeitraffer-Funktion überschreibt nämlich nicht die 


Zeitraffer und Video?
Die Zeitraffer-Funktion funktioniert übrigens auch in Kombination mit dem Video-Modus. In diesem Falle nimmt die Kamera in dem von euch gewählten Intervall jeweils ein Video in der voreingestellten Länge auf. In der Praxis haben wir für diese Kombination allerdings noch nicht allzuviele sinnvolle Anwendungen gefunden. 

 

 

Video: Mit Hilfe von Wildkameras, die über eine sog. Serienbild- bzw. Zeitraffer-Funktion verfügen, lassen sich mit wenig Aufwand und ohne Vorwissen beeindruckende Zeitraffer-Filme (Timelapse-Videos) erstellen. In dem hier gezeigte Beispiel wurde die Wildkamera an einem Baum befestigt. Die Kamera war auf ein Zeitintervall von 5 sekunden eingestellt. Die so entstandenen fast 4.000 Bilder wurden später mit Hilfe einer geeigneten Software (z.B. Quicktime Pro) zu einem Zeitrafferfilm mit 25 Bildern/Sekunde zusammengefasst.
Video: Torsten T.

  

Aufnahmepause
Ordentliche Wildkameras bieten als Einstellungsmöglichkeit auch eine von euch definierbare Aufnahmepause nach erfolgter Auslösung durch Bewegungserkennung an. Diese Aufnahmepause schickt die Kamera in eine "Zwangspause", nachdem sie eine Bewegung erkannt und die entsprechenden Aufnahmen getätigt hat. Selbst, wenn der Infrarot-Sensor innerhalb dieser Pause weitere Bewegungen erkennen würde, die Kamera bleibt bis zum Ende dieser Pause inaktiv.
Bei der Wild-Vision Full HD könnt ihr die Aufnahmepause mit den Pfeiltasten auf eine bliebige Zeitspanne zwischen 03 und 60 Sekunden einstellen. 
Auch wenn sich die Funktion "Aufnahmepause" für Wildkamera-Neulinge zunächst unsinnig anhören mag, weil man eigentlich doch nichts verpassen möchte: in der Praxis hat sich dieses Feature mehr als bewährt. Insbesondere bei der Tierbeobachtung kommt es häufig vor, dass sich ein Lebewesen minutenlang im Erfassungbereich der Kamera aufhält, z.B. eine geschäftige Maus, die hin- und herwuselt. So kommen locker Hunderte von nahezu identischen Aufnahmen zustande. Das frisst nur Energie und belegt Speicher auf der Karte und es ist auch extrem mühsam, sich durch diese Bilder durchzukicken. Etwas Neues oder Sehenswertes werdet ihr auf diesen Aufnahmen kaum finden. Deshalb empfehlen wir für die Tierbeobachtung immer eine Aufnahmepause. Bewährt haben sich 5 Sekunden. 
Ähnlich verhält es sich, wenn ihr die Wildkamera auf einen Bildausschnitt ausrichtet, in dem sich viel Bewegliches befindet, beispielsweise Äste, Blätter oder Grashalme (weiter unten werden wir aber noch detaillierter darauf eingehen, was bei der Aufstellung von Wildkameras zu beachten ist).
Wenn Blätter oder Ästchen vom Sonnenlicht angestrahlt und erwärmt werden und sich zusätzlich im Wind wiegen, deutet der PIR-Sensor dies als Bewegung und löst die Kamerafunktion aus. Bei derartigen Aufnahmesituationen empfehlen wir auch, eine Aufnahmepause zu definieren, um zu vermeiden, dass die Kamera ständig sinnlos auslöst, wenn sich mal ein Lüftchen regt. 
Allerdings solltet ihr, wenn dieses Problem immer wieder auftritt, ggf. die Empfindlichkeit des PIR-Sensors eine Stufe nach unten setzen. Wenn das auch nicht hilft, dann solltet ihr einen anderen Standort für die Wildkamera wählen und darauf achten, dass sich möglichst wenig Gräser, Blattwerk oder Äste im Erfassungsbereich der Kamera befinden, die von der Sonne erwärmt werden.

Praxistipp: wenn ihr daran verzweifelt, was denn nun eigentlich eure Wildkamera andauernd zum Auslösen bringt, dann haben wir einen sehr speziellen Tipp für euch: packt ein paar Hundert aufeinanderfolgende Bilder dieser unsinnigen Bilderflut ein Zeitraffer-Video mit möglichst hoher Qualität (wie das geht, erkläre wir euch hier) und spielt das fertige Video anschließend ab. Nun könnt ihr relativ einfach feststellen, welche Gegenstände oder Bereiche andauernd in Bewegung sind. Alle, was in Bewegung ist, könnte die Quelle für die vielen unsinnigen Auslösungen sein. Also entweder alles Wackelige im Blickbereich der Kamera mit der Kettensäge freiräumen (wenig empfehlenswert). Manchmal reicht es schon, ein paar Sträucher oder Äste aus dem Blickfeld der Kamera zu entfernen. Oder einen anderen Aufstellungsort wählen. Und wenn das ganze Video dauernd wackelt, dann müsst ihr die Kamera an einem stabileren, starren Gegestand befestigen. Eine wackelig angebrachte Wildkamera führt fast immer zu massenhaften Fehlauslösungen!


Es gibt allerdings auch Anwendungsszenarien, bei denen ihr auf eine Aufnahmepause verzichten könnt und besser auch solltet.
Wenn ihr die Wildkamera in Bereichen verwendet, in denen mit wenig natürlicher Bewegung zu rechnen ist, dann solltet ihr die Funktion "Aufnahmepause" ausschalten. Typische Anwendungen sind bspw. die Nutzung einer Wildkamera in geschlossenen Räumen (Haus, Garage, Gartenhäuschen, Werkshalle etc.) zur Objektüberwachung.

 

Uhrzeit und Datum
Wir stellen Uhrzeit und Datum unserer Wildkameras im Rahmen der Qualitätskontrolle, der jede Kamera unterzogen wird, bereits korrekt ein. Zum einen wird die Uhrzeit benötigt, wenn ihr die Funktion "Zeitschaltuhr" nutzen wollt. 
Zum anderen kopieren unsere Wildkameras den exakten Zeitpunkt einer Aufnahme in jedes einzelne Foto/ Video hinein. Das ist gerade dann von unschätzbarem Wert, wenn ihr Uhrzeit und Datum später für Beweiszwecke benötigt.
Achtet bitte darauf, dass wir immer noch eine Sommer-/Winterzeit-Umstellung haben und stellt die Uhr der Wildkamera auf die entsprechend korrekte Zeit ein.
 

Überschreiben
Diese Option legt fest, ob die Kamera die ältesten Fotos/Videos auf der Speicherkarte überschreibt, wenn der Speicherplatz erschöpft ist, oder keine Aufnahmen mehr machen kann, wenn die Karte voll ist.
Wenn ihr die Kamera zur Objektüberwachung einsetzt, würden wir eich generell empfehlen, das Überschreiben zu aktivieren. So kann sichergestellt werden, dass insbesondere die Bilder/Videos

 

Kamera-PIN
Text folgt in Kürze

 

Bildinformationen
Unsere Wildkameras "stanzen" in jedes Bild eine Reihe nützlicher Zusatzinformationen ein, die euch später helfen, Aufnahmezeitpunkt und Aufnahmeumstände besser zu beurteilen. 

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Abbildung:Die meisten Wildkameras speichern zusätzliche Informationen zu jedem Einzelbild in der Fußzeile des Bildes ab. Die Wild-Vision Full HD übernimmt für jedes Bild den aktuellen Batteriestatus, die Mondphase, die Temperatur, das Datum sowie Uhrzeit der Aufnahmen (Angaben beziehen sich auf die Firmware Stand Mai 2015). Foto: Wildkamera.net

 

 

Die richtige SD-Speicherkarte für eine Wildkamera?

Die meisten Wildkameras, auch unsere Wild-Vision Full HD, verwenden als Speichermedium sog. "SD-Karten". SD steht für Secure Digital Memory Card. 
SD-Karten gibt es in drei verschiedenen Baugrößen. Von groß nach klein sind das: SD-Card, miniSD und microSD. Wir verwenden für unsere Wildkameras die klassischen, etwas größeren SD-Karten, wie sie auch in vielen Digitalkameras zur Anwendung kommen (Außenmaße: BxH: 24mm x 32 mm).
SD-Karten werden neben der Baugröße auch nach ihrer Speicherkapazität unterschieden und in drei unterschiedliche Spezifikationen unterteilt: SD, SDHC (SD 2.0) und SDXC (SD 3.0).  Die alten SD-Karten konnten maximal bis zu 2 GB Daten speichern. Die aktuell am häufigsten verwendeten sog. "SDHC-Karten" (Secure Digital Memory Card, High Capacity) weisen Speicherkapazitäten von 4 GB bis maximal 32 GB auf. 
Karten mit der Bezeichnung "SDXC" (Secure Digital Memory Card, eXtended Capacity) beginnen i.d.R. ab 64 GB Speicherkapazität und können laut Spezifikation bis maximal 2 TB (Terrabyte) an Daten fassen.
Wildkameras benötigen aufgrund der verwendeten Sensoren und des Bildformats vergleichsweise wenig Speicherplatz für Bilder und Videos. Ein bei Tag mit der Wild-Vision Full HD aufgenommenes Foto (Auflösung: 5 Megapixel) belegt auf der SD-Karte etwa 1 Megabyte Speicher (bei Nacht etwa 0,6 Megabyte). Eine Sekunde Tageslicht-Video (Auflösung: HD) benötigt etwa 2 bis 2,5 Megabyte an Platz auf der Karte. 

So viele Bilder/Videos passen etwa eine Speicherkarte:
hier folgt noch eine Grafik

 

Neben der Speicherkapazität einer SD-Karte werden diese auch noch bezüglich der Schreibgeschwindigkeit in sog. "speed classes" unterteilt. Die "speed class" drückt aus, welche Menge an Daten die Speicherkarte je Sekunde verarbeiten und speichern kann, ohne sich dabei zu verschlucken. Die speed class einer Speicherkarte ist jeweils auf der Karte abgedruckt. 
Wenn dort "Class 4" zu lesen ist, bedeutet das, dass die Speicherkarte etwa 4 Megabyte an Daten pro Sekunde abspeichern kann. Bei "Class 10" sind es dementsprechend etwa 10 MB/s. Noch schnellere Karten tragen den Zusatz "UHS" für Ultra High Speed.
Weiter oben hatten wir bereits geschrieben, dass ein einfaches, mit der Wild-Vision Full HD aufgenommenes Foto (5 MP), etwa ein Megabyte, eine Sekunde HD-Video etwa 2 bis 2,5 Megabyte groß ist. 
D.h. dass eine Speicherkarte der Klasse 4 problemlos in der Lage ist, die mit einer Wildkamera aufgenommenen Bilder oder Videos zu verarbeiten.

Die Frage bezüglich der richtigen Speicherkapazität für eure Wildkamera sollte nun schnell und einfach beantwortet: die meisten Wildkameras vertragen SDHC-Karten, also Karten mit einer Speicherkapazität von maximal 32GB. "Class 4"
Mit den von uns im Premium Pack mitgelieferten 4 GB-Karten kommt ihr schon recht weit. Das entspricht über 4.000 Fotos oder über 150 Video von etwa 10 Sekunden Länge.

Wenn ihr auf "Nummer sicher" gehen und Reserven schaffen wollt oder aber wenn ihr plant, Zeitraffer-Aufnahmen zu machen: verwendet am besten 16 GB Karten oder die maximale Größe von 32 GB für eure Wildkamera. Die gibt es mittlerweile schon um die CHF 18.- bis 20.-. Darauf passen dann mehr als 30.000 Bilder oder fast 4 Stunden HD-Video am Stück. Das sollte auf jeden Fall reichen. 
Und spart nicht am letzten Euro. Leider hält "no name" Billigware nicht immer, was der Aufdruck verspricht. Oftmals liegt die angegebene Schreibgeschwindigkeit deutlich unter der angegebenen. Wir empfehlen immer, auf eine der am Markt gängigen, guten Marken zurückzugreifen. Eine gute und günstige 16 GB Karte der Gewschindigkeitsklasse 10 des Herstellers Kingston gibt es beispielsweise bereits ab CHF 15.-.

Wichtiger Hinweis: 
Achtet beim Einlegen der SD-Karte in die Wildkamera unbedingt darauf, dass der kleine, seitlich angebrachte Sicherungsschieber nach oben in Richtung der glänzenden Metallkontakte geschoben ist. Ansonsten ist die Karte gesperrt und die Wildkamera kann keine Fotos speichern.

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Und in Kürze folgen noch:

Akkus oder Batterien

Wo stelle ich die Wildkamera auf?

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